Corona hat im Vorfeld des Eidgenössischen Schnupper-Schwinger-Tag auch bei uns einige Fragen aufgeworfen. Wie soll der Anlass organisiert werden, um den verschiedenen Vorgaben zu genügen, können wir das Konzept umsetzen, ist das Restrisiko einer Ansteckung für uns tragbar? Viele Fragen, die aber alle mit ja beantwortet werden konnten. Nachdem auch vom Eidgenössischen Schwingerverband grünes Licht gegeben wurde, gingen wir an die Planung des Anlasses.
380 Einladungen wurden an Jungs mit Jahrgang 2011, 2012 und 2013 aus den Gemeinden Rothenburg, Rain, Neuenkirch, Sempach-Station und Sempach verschickt. Neun Jungs haben sich dann auch angemeldet und wollten sich im Sägemehl austoben, unseren schönen Nationalsport etwas besser kennen lernen und einen großartigen Nachmittag verbringen. Andere Jahre wurden die Schnupperschwinger von einer grossen Fangemeinde begleitet, im Corona Jahr war meistens nur eine Begleitperson mit dabei. Das schöne und warme Wetter hat wahrscheinlich von spontanen Teilnahmen abgehalten, dafür wurde unsere «Festwirtschaft» umso mehr geschätzt.
Um 13 Uhr trafen die ersten Interessenten ein, nach der Personalien Kontrolle wurden die Jungs ins Sägemehl gebeten, wir verkürzten die Wartezeit bis zum Start mit Sitzball. Pünktlich um 13:30 Uhr wurde dann das Training mit Einlaufen gestartet. Jung Valentin und Suter Nicolas übernahmen diesen Part und standen mir auch sonst als Hilfe im Sägemehl zur Verfügung. In der Zwischenzeit gab Silvan Graber den Begleitpersonen ausserhalb der Schwinghalle einige Erklärungen zum Schnuppertag und zum Schwingsport ab. Er war auch immer zur Stelle, wenn Fragen auftauchten oder weitere Erläuterungen nötig wurden.
Nachdem die jungen Körper auf Betriebstemperatur gebracht, die passenden Zwilchhosen angezogen, die «Gschtöss» hochgekrempelt und der Gurt festgezogen war, konnten wir schon zur Sache kommen. Handschlag, Grifffassen und die Ausgangsstellung stellten keine Hürden dar, alles war den Jungs klar, hatten doch schon einige Erfahrung aus unserem Piccolo Programm, waren live an Wettkämpfen dabei oder haben diese am Fernsehen verfolgt. Also konnte es schon an s Eingemachte gehen und wir durften die ersten Kämpfe bestaunen.
Schön zu sehen, wie die Jungs mit Ehrgeiz versuchten, ihre Gegner ins Sägemehl zu betten. Wir wollten nun aber noch etwas Technik ins Spiel bringen, Innerer und Äussere Haken, Gammen links und rechts und auch Übersprung konnten wir in den Ansätzen schon ausmachen. Gespannt verfolgten die Schnupperschwinger, wie Valentin einen Kurzzug demonstrierte und Nicolas den Gammen vorführte. Auch ein Übersprung wurde von uns noch einmal gezeigt. Dann hiess es wieder Zusammen greifen und weiterkämpfen.
Langsam machte sich Durst bei den Sägemehlathlethen bemerkbar, nun kam der erste Einsatz von Annelies und Daniela, die sich für das leibliche Wohl verantwortlich zeichneten. Alle haben den Durst gestillt, das begehrte Katz und Maus darf nicht fehlen. Einige Spielminuten zur Auflockerung sind immer eine willkommene Abwechslung. Die verschiedenen Züge noch einmal üben und schon wurde zum abschliessenden Schnupper Schwingfest gerufen, wir wollten wissen, wer der Rothenburger Schnupper-Schwinger-König 2020 sein soll.
Mit k.o. Schwingen, der Sieger ist weiter, der Verlierer scheidet aus, konnten Valentin und Nicolas schon bald einen Sieger auf den Schultern tragen. Der Krieger Fabian heisst der Sieger des Schnupperschwinget in Rothenburg. Mit grosser Freude und Stolz hat er das «Tricheli» entgegengenommen, es wird in seinem Zimmer sicher einen Ehrenplatz erhalten. Alle anderen durften auch eine Kleinigkeit mit nach Hause nehmen als Andenken an den Tag.
Nun machte sich aber bei allen wieder Durst und Hunger bemerkbar, die Hot-Dog waren vorbereitet, Getränke ausreichend vorhanden und es gab sogar Kuchen zum Dessert.
Ein toller Nachmittag, glänzende Kinderaugen, lachende Gesichter, auch bei den Eltern, und viel Spass bei allen, was will man mehr. Vielleicht dürfen wir schon am kommenden Donnerstag die ersten Jungs in der Schwinghalle begrüssen, einige haben uns das Zugesagt oder werden im Januar 2021 ihre Laufbahn im Sägemehl starten.
Bericht und Foto: Markus Benz